Markierung als Symbol für den - Escape the City - Gedanken

Ausflug: Escape the City

Schwüle Sommerhitze verklebt die Straßen der Stadt. Ein Gewitter hängt in der Luft, die Abkühlung aber lässt auf sich warten. Mitten zwischen Backstein und Beton schauen drei kleine Mädchen voller Besorgnis in die endlose Tiefe eines Sees. Das Wasser ist klar, doch überall wuchern Pflanzen. Sie versperren die Sicht auf den dunklen Grund. Eine unbekannte Welt, in der Äste und Wurzeln einander umschlingen, weckt Neugierde und Ängste zugleich. Eines der Mädchen, mit einem Bein schon im Wasser, wird von einem anderen gewarnt: „Du kannst da nicht eintauchen. Unter diesem Grün, es ist unendlich, dieses Wasser.“

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Die Anzahl erwachsener Menschen, die der Stadt entkommen möchten, wächst. Nur ist es selten Wärme, vor der sie gerne davonlaufen würden. Es ist der nichtssagende Trott des Arbeitsalltags. Der rettende See ist auch kein kühles Nass, sondern eine Aufgabe, die erfüllt. Und während die meisten von ihnen „Carpe diem“ Sprüche in allen Abwandlungen auf Postkarten, Plakaten und T-Shirts ihr eigen nennen, suchen einige wenige einen konkreten Ausweg. Hilfestellung bietet „Escape the City“.

„Escape the City“ ist eine Online-Plattform für all jene müden und rastlosen Arbeitenden, die etwas in ihrem Leben verändern wollen. Neben der Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, bietet sie Ideen und Informationen, die helfen sollen, den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Eine neue Anstellung, Selbständigkeit oder ein einmaliges Abenteuer sind das Ziel. Über 74.500 Suchende sind bereits dabei. Sie treffen auf wohltätige Organisationen und Unternehmen, häufig mit bekannten Namen. Von Google, über Groupon, bis hin zu den unschuldigen Früchtchen von Innocent, die Liste potentieller Befreier ist lang. Für ein modernes Unternehmen heute nicht anders denkbar, „Escape the City“ ist eine globale Plattform. Wie in anderen sozialen Netzwerken gibt es Interessierte, die sich auch in der realen Welt treffen. Von Berlin, über Frankfurt, bis München: auch deutsche Aussteiger sind vertreten. Und da große Veränderungen selten über Nacht kommen, gibt es in dem „Escape the City“ Blog „Stop Dreaming, Start Planning“ Geschichten, die als Inspiration und Vorbereitung dienen können.

Die Gründer von „Escape the City“ sind ehemalige Management Consultants aus der Londoner City. Dom und Rob wollten zwar der Tretmühle entfliehen, wussten aber zunächst nicht wie. Etwas Neues zu wagen ist eben nicht einfach. Vor allem, wenn man nicht weiß, was einen in dem See der Möglichkeiten erwartet. Nessie? Atlantis? Oder doch nur ein paar alte Bretter, Badmintonschläger und Barsche? Wonach soll man eigentlich tauchen? Die Jungs fanden schnell heraus, dass in ihrem Freundeskreis viele Seelenverwandte weilten. Alle wollten weg, doch keiner ging. Also erfanden Dom und Rob „Escape the City“. In dem Bereich „Our Story“ erzählen sie wie.

Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert angelangt. Viele Mitarbeiter sind austauschbar und die meisten Arbeitgeber verwechselbar. Ein Einheitsbrei, der nicht jedem schmeckt. Und auch wenn die Vorhersagbarkeit nicht im Detail beschrieben ist, schließlich tragen globale Krisen und ständige Personalwechsel zur Aufregung bei, so sind die Spuren der Zukunft klar erkennbar, wenn alles wie gewohnt weiter geht. „Escape the City“ bietet beiden Seiten der Arbeitswelt eine Möglichkeit, den Zustand zu verändern. Die Chance, berufliche Erfüllung zu finden, auf der einen Seite, ein weiterer Schritt zum Geschäftserfolg, auf der anderen. Der oft besungene „War of Talents“ ist nicht um sonst immer wieder auf den Songlisten jeder wirtschaftlichen Veröffentlichung zu finden. Erfolgreiche Unternehmen wissen: Mit einer starken Marke, die den Nerv potentieller Mitarbeiter trifft und die Talente dort sucht, wo sie sich aufhalten, lässt sich so ein Kampf leichter gewinnen.

Jedem, der auf der Suche ist, ob Arbeitnehmer oder Unternehmer, gilt es abschließend nur noch ein Zitat aus dem „Escape the City Manifest“ näher zu bringen:

„…Stop dreaming, start planning… and Do Something Different!“

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Ein Erwachsener läuft an drei kleinen Mädchen vorbei. Sie stehen an einem künstlichen Bachlauf. Das Wasser ist kaum zwanzig Zentimeter tief. Der Erwachsene schmunzelt. Zu Hause angekommen, setzt er sich in den Garten und schaut in den Himmel. Wolken versperren jegliches Licht. Wind saust durch jede freie Nische hindurch und wirbelt alles auf. Bäume flüstern. Der Erwachsene lächelt abermals. Wenn das Rauschen von Blättern einen Schauer auf dem Rücken auszulösen vermag, dann ist alles noch möglich. Auch der Sprung ins kalte Wasser, das fremd erscheint und dessen Tiefe, die uns erlaubt Neues zu entdecken, unendlich ist. Man muss sich nur trauen.

Ein Gedanke zu „Ausflug: Escape the City“

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