Die Landkarte des geordneten Chaos

„Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.“

Hermann Hesse schrieb diese Worte sicherlich nicht nach einer Auseinandersetzung mit seinem Internetprovider oder dem Besuch eines Elektronikmarktes. Die Landkarte des geordneten Chaos weiterlesen

Nomen est omen

Ein Spaziergänger hat es in Frankfurt am Main nicht immer leicht. Radfahrer rauschen an ihm vorbei wie Bowlingkugeln, die darauf aus sind, alles, was im Weg steht, mitzureißen. Autofahrer besetzen Bürgersteige am liebsten an Engstellen. Als wäre das noch nicht genug, droht man inzwischen im Main zu ertrinken. Verantwortlich dafür sind Geschäftsleute, die den Fluss bewusst ausufern lassen. Sie sitzen im Main Tower, schauen Main TV, gehen ins Maingold Café und werden im Main Hair frisiert. Nomen est omen weiterlesen

Altmodische Methoden in einer modernen Welt: no hype CRM

Kundenbeziehungsmanagement. Das Wort klingt altertümlich. Und so allumfassend. Viel zu kompliziert. Customer Relationship Management. Oder ganz kurz: CRM. Daraus wird schon eher ein moderner und leichter Schuh. Oberflächlich glänzt er. Doch läuft man darin eine Weile, stellt sich der Schuh als äußerst unbequem heraus.

Denn erfolgreiche Beziehungen bedeuten harte Arbeit. Ernsthaft gemeintes CRM verlangt Unternehmen einiges ab. Altmodische Methoden in einer modernen Welt: no hype CRM weiterlesen

Ausflug: DriveNow

1928, als das Unternehmen BMW in den Automobilbau einstieg, waren Autos kostspielig. Die wenigen, die sie fuhren, galten in Augen vieler, die es nicht taten, als exzentrisch. Seitdem veränderte sich Jahrzehnt für Jahrzehnt die wirtschaftliche Lage der Nation und mit ihr die Rolle des Automobils in der Gesellschaft. Aber ob unerschwinglicher Traum, notwendiges Übel, Spielzeug oder Statussymbol – die Grundfunktion des einstigen Wunderwerks auf vier Rädern blieb immer gleich. Ausflug: DriveNow weiterlesen

Das Vermächtnis des unbeugsamen Italieners

Ich hätte nicht gedacht, dass mir so etwas passiert. Aber wer niemals nie sagt, der weiß, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem das Unwahrscheinliche eintritt. Um einem ins Gedächtnis zu rufen, dass nichts unmöglich ist und alles wahrscheinlich. Ich bin ein wenig traurig. Denn das erste Mal in meinem Leben vermisse eine Marke. Das Verschwinden der YES-Törtchen aus den Regalen fiel mir noch nicht einmal auf. Der Tod von Kodak-Filmen – nicht der Rede wert. Das Vermächtnis des unbeugsamen Italieners weiterlesen

Die Kunst und der tägliche Zwiespalt

Das gängige Klischee eines bildenden Künstlers wird in Filmen häufig wie folgt dargestellt: Ein junger Mensch brennt für die Kunst und schließt sich in einem herunter gekommenen Atelier ein. Dort lässt er seinem kreativen Fluss freien Lauf, bis ihn eine Schaffenskrise erfasst. Genau dann trifft er auf eine zauberhafte Muse und widmet sich erneut der Kunstproduktion zu. Per Zufall entdeckt ein Galerist dieses außerordentliche Talent. Menschen strömen in die Ausstellung und ein wohlhabender Sammler entschließt sich, seiner Sammelwut freien Lauf zu lassen. Die Kunst und der tägliche Zwiespalt weiterlesen

Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt

Vor vielen Jahren, als der Begriff „Branding“ häufig noch mit Vieh oder zwielichtigen Gestalten jenseits des Gesetzes in Verbindung gebracht wurde, kannte man die Zusammenhänge schon: Kommt ein Kunde in einen Laden, möchte er begrüßt und bedient werden. Wird er entgegen seiner Erwartung von dem anwesenden Angestellten ignoriert oder gar beleidigt, verlässt er das Geschäft. Sofern er eine Wahl hat, wird er nie wieder kommen und bei jeder Gelegenheit von seiner schlechten Erfahrung berichten. Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt weiterlesen

Punktuelle Macht

Aus einer schwachen Lichtquelle entweichen kalte diffuse Strahlen. Immer wieder werden sie von einem Schatten unterbrochen. Mal wiegt er sich nach links, mal nach rechts. Mal steht er ganz still. Ein leises Summen gaukelt Behaglichkeit vor. Abrupt wird es von lauten Worten überdeckt. Genau dann raschelt es. Bewegung kommt in diesen verdunkelten Raum. Einige Köpfe drehen sich synchron zum Licht. Ihre Pupillen versuchen einen Anhaltspunkt zu finden, doch schon bald schließen die Lider jegliche Regung aus. Punktuelle Macht weiterlesen

Weltliche Rituale im Kartenformat

In einer Welt voller Chaos schaffen weltliche Rituale eine gewisse Ordnung. Sie bieten Orientierungshilfen und erlauben uns, einen Augenblick lang inne zu halten. Jemandem bei der Begrüßung die Hand zu geben ist so ein Ritual. Es ist hunderte von Jahren alt und hat das finstere Mittelalter sowie die Finanzkrise überstanden. Nicht ganz so betagt, doch in der Geschäftswelt mindestens genauso selbstverständlich: Der Tausch von Visitenkarten. Weltliche Rituale im Kartenformat weiterlesen

Begegnungen im Nebel

Wie viele mögen uns?  Wie viele folgen uns? Sind das die Fragen, die ein Unternehmen sich heutzutage stellen muss? Oder sollte es vielmehr heißen: Wer gibt sich all diese Mühe? Oder doch eher: Was erwartet die Anhängerschar?

Eine Umfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien verrät: 47 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen soziale Medien. Begegnungen im Nebel weiterlesen