„Wir müssen bei Facebook mitmachen.“ „Ohne Twitter geht es heutzutage nicht.“ „An YouTube kommen wir wirklich nicht vorbei.“ Solche Äußerungen, in dieser Reihenfolge oder auch einzeln, kommen Mitarbeitern in Marketingabteilungen auf der ganzen Welt täglich von unterschiedlichen Richtungen her zu Ohren. Was dann geschieht hängt von den Beteiligten ab. Eine Projektgruppe wird aus dem Boden gestampft, um sich heroisch der fremden Macht zu stellen. Die Aussage taucht für die folgenden Wochen und Monate wie ein Mantra in jedem Meeting auf, ohne den Alltag grundsätzlich zu verändern und gerät still in Vergessenheit. Es besteht die vage Möglichkeit, dass die Aussagen zunächst in Frage gestellt werden.
Was sind Facebook, Twitter, YouTube? Was ein Werbebrief, eine Anzeige, ein auf den Boden gesprühter Wegweiser in den angesagtesten Club der Stadt ?
Allheilmittel? Wunderwaffen? Warum nicht? Wichtig ist, sich immer wieder daran zu erinnern, dass es Werkzeuge sind, die helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Die Logik, zunächst einen Bestimmungsort festzulegen, bevor man los läuft, ist wenig bestechend wenn man in der Stadt bummeln geht. Allerdings ist es unabdingbar an ihr festzuhalten, wenn man als Marketingverantwortlicher ernsthaft zum Unternehmenserfolg beitragen möchte. Ob Einzelkämpfer, Kleinunternehmen oder Großkonzern, alle haben ein endliches Budget und nur die Kombination der eingesetzten Mittel bringt die Reisenden ans Ziel. Zum Glück wollen nicht alle an den selben Ort. Leider steigen einige in den Zug obwohl auf der Strecke gar keine Gleise zu sehen sind.
Seine Umsetzung mag sich immer wieder ändern und dem Fortschritt anpassen, doch der gute alte Marketingplan hat noch nicht ausgedient. Nichts spricht dagegen, regelmäßig den Kurs anzupassen, vieles sogar dafür. Doch auf einen bestimmten Zug aufspringen gilt nur dann, wenn er uns zum Ziel bringt und nicht, weil alle von den großartigen Häppchen im Speisewaggon reden.
4 Gedanken zu „Der Weg ist nicht das Ziel“