Die perfekte Ordnung einer Gesellschaft ist wie ein perfektes Verbrechen: Es gibt sie nicht. Der Unterschied: Ein Verbrechen betrifft wenige Individuen. Die Entwicklung einer Gesellschaft und der Umwelt, in der sie lebt, geht alle etwas an. Warum also nicht einmal den Kopf vom Tagesgeschäft frei machen und darüber nachdenken, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert? Was können wir zur Verbesserung beitragen? Eine Anregung dazu gibt die englischsprachige Website „The Story of Stuff“.
Das Ziel ist hoch gesteckt: Eine nachhaltige und gerechte Welt schaffen. Je mehr mitmachen, desto leichter wird es. Klug und unterhaltsam stellen mehrere Filme ökologische, soziale und ökonomische Zusammenhänge dar. Von Demokratie, über giftige Stoffe in Kosmetika, bis zur künstlich geschaffenen Nachfrage nach bestimmten Produkten: Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Der Hauptfilm kann mit deutschen Untertiteln auf der internationalen Seite abgerufen werden.
Das Projekt ist in Kalifornien beheimatet, und viele der verwendeten Statistiken beziehen sich auf die USA. Der Grundgedanke kann jedoch auf jedes beliebige Land übertragen werden. Inzwischen gibt es das Buch zum Projekt auch auf Deutsch, inklusive informativer Website. Kommunikation findet über einen Blog, Facebook und Twitter statt. 150.000 Online-Aktivisten und viele gemeinnützige Organisationen unterstützen „The Story of Stuff“.
Die Brücke zum Marketing ist leicht geschlagen: Der Marketingmensch und jede verwandte Spezies gehören der Teilmenge Unternehmen an. Die Prozesse, denen dieses Unternehmen unterworfen ist, sollten ihm nicht unbekannt sein. Die Gesellschaft, egal ob sie als Konsument oder Business-to-Business-Partner auftritt, fordert immer mehr Transparenz und Verantwortung.
Der große Begriff „Corporate Social Responsibility“, der in aller Munde ist, doch unter jedem Gaumen anders schmilzt, liegt nicht fern. Die freiwillige Übernahme von Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wird von Kritikern als Verkaufinstrument verschrien. Aktionäre sehen nicht immer einen Sinn darin, Geld, aus dem noch mehr Geld gemacht werden könnte, einfach in irgend einen Teil der Gesellschaft zu werfen. Deutsche Unternehmen haben eine Plattform gefunden, um ihren Beitrag zu betonen: CSR Germany. Verkaufsinstrument oder Unternehmensverantwortung? Das kann man nur von Fall zu Fall und ganzheitlich betrachten.
Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit oder Verantwortung. Zu oft gebraucht, zu selten ernst gemeint.
Wir können nicht zurück in die Steinzeit. In einer Welt zwischen Hunger und Überfluss kann dennoch jeder etwas dazu beitragen, dass wir nicht von einer Lawine, die wir selbst ausgelöst haben, begraben werden.