Übermäßiger Betätigungsdrang im Frühling unseres Stillstands

„In der Armut ist sie neidisch, im Reichtum wird sie vielleicht zum Snob. Geld ändert nicht die Krankheit, nur die Symptome.”

In dem Roman „Der Winter unseres Missvergnügens“ von John Steinbeck stellt die Hauptfigur Ethan Hawley fest, dass sich ein Charakter in Krisenzeiten nicht ändert. Er offenbart vielmehr unverblümt seine Eigenschaften. Diese Erkenntnis lässt sich mit ein wenig Fantasie auf Marken übertragen. Wollen wir?

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Marken und Vielfalt

Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, körperliche Einschränkungen, Verhaltensweisen und Vorlieben – von den Büchern, die wir lesen, über die Musik, die wir hören, bis hin zu den Brötchen, die wir gerne frühstücken – die Kombination all dieser Einzelheiten macht uns zu einzigartigen Individuen. Obwohl wir dieselben biologischen Bausteine teilen, unterscheiden wir uns in vielerlei Hinsicht voneinander. Ein faszinierendes Wunder der Natur diese Vielfalt, nicht wahr? Marken und Vielfalt weiterlesen

Werbung: Eine Kommunikationsform voller Poesie und Peinlichkeiten

Werbung hat ein ernsthaftes Imageproblem. Es ist inzwischen so schlimm, dass noch nicht einmal Menschen, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit ihr verdienen, diese in Verruf geratene Vokabel in den Vordergrund stellen wollen. Daher begegnet man vermehrt Unternehmen für kreative Kommunikationsdienstleistungen oder Studios für innovative Markenführung und alle reden darüber, wie man das, was Werbung ausmacht, am besten in ein trojanisches Pferd kriegt (durch Native Advertising, gefälschte Flash-Mobs und andere fantasievollen Methoden). Werbung: Eine Kommunikationsform voller Poesie und Peinlichkeiten weiterlesen

Warten auf Godot

„Das sind Krawattenträger und Schwätzer. Ich gehe jetzt. Von mir aus stimmt alles. Eigentlich dürfte jetzt nichts mehr schiefgehen.“

Mit diesen pragmatischen Worten eines Technikers für Telekommunikation endete ein Albtraum aus dem ich erst kürzlich erwacht bin – eine Erfahrung, die nur denjenigen zur Nachahmung empfohlen werden kann, die über die Fähigkeit verfügen, sich in einen Zustand meditativer Versenkung zu begeben, und eine Vorliebe für Sozialstudien oder Marketingkatastrophen haben. Warten auf Godot weiterlesen

Das Vermächtnis des unbeugsamen Italieners

Ich hätte nicht gedacht, dass mir so etwas passiert. Aber wer niemals nie sagt, der weiß, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem das Unwahrscheinliche eintritt. Um einem ins Gedächtnis zu rufen, dass nichts unmöglich ist und alles wahrscheinlich. Ich bin ein wenig traurig. Denn das erste Mal in meinem Leben vermisse eine Marke. Das Verschwinden der YES-Törtchen aus den Regalen fiel mir noch nicht einmal auf. Der Tod von Kodak-Filmen – nicht der Rede wert. Das Vermächtnis des unbeugsamen Italieners weiterlesen

Die Kunst und der tägliche Zwiespalt

Das gängige Klischee eines bildenden Künstlers wird in Filmen häufig wie folgt dargestellt: Ein junger Mensch brennt für die Kunst und schließt sich in einem herunter gekommenen Atelier ein. Dort lässt er seinem kreativen Fluss freien Lauf, bis ihn eine Schaffenskrise erfasst. Genau dann trifft er auf eine zauberhafte Muse und widmet sich erneut der Kunstproduktion zu. Per Zufall entdeckt ein Galerist dieses außerordentliche Talent. Menschen strömen in die Ausstellung und ein wohlhabender Sammler entschließt sich, seiner Sammelwut freien Lauf zu lassen. Die Kunst und der tägliche Zwiespalt weiterlesen

Viel Lärm um nichts?

Manche behaupten, es sei ein Ort voller Eierköpfe, Karteileichen und falscher Identitäten. Anderen bereitet das unausgesprochene Motto „Wer zu viel quasselt, hat nichts zu sagen“, das sich hinter dem Platzangebot von 140 Zeichen versteckt, Unbehagen. Wiederum andere bilden sich lieber selbst eine Meinung, als auf Hörensagen zu vertrauen: 500 Millionen Pioniere wagten bisher den Schritt auf das unbekannte Terrain. Sie legitimierten ihre Neugierde und legten ein Konto an. 215 Millionen von ihnen scheinen überzeugt. Viel Lärm um nichts? weiterlesen

Winzige Wegbegleiter mit großem Potenzial

Erinnern Sie sich noch an den vergangenen Winter? Oder haben Sie jegliche Gedanken an ihn verdrängt? Dieses Klammern. Verrückt war das. Manch einer kam sich regelrecht verfolgt vor, wie Michael Douglas in „Eine verhängnisvolle Affäre“. Und unter uns, wer kann schon sagen, ob nicht hier und da ein Kaninchen geopfert wurde? Der Winter war jedenfalls lang, kalt und bescherte uns reichlich hartnäckige Erkältungen. Winzige Wegbegleiter mit großem Potenzial weiterlesen

Gehaltvolle Ideen erhalten die Freundschaft

Wenn man etwas Altes nimmt und der Sache einen neuen Namen gibt, dann ist das nicht per se weltbewegend. Fangen aber alle an über diese Sache zu reden, wird ganz schnell ein Trend daraus. Wie ein mutierter Virus sickert dieser Trend fortan in jede Lücke und kaum einer kann sich ihm entziehen.

Content Marketing ist so ein Phänomen. Ein Thema, das sich zunächst sehr gut dafür eignet, die Welt mit unnötigen Anglizismen zu überrumpeln. Gehaltvolle Ideen erhalten die Freundschaft weiterlesen

Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt

Vor vielen Jahren, als der Begriff „Branding“ häufig noch mit Vieh oder zwielichtigen Gestalten jenseits des Gesetzes in Verbindung gebracht wurde, kannte man die Zusammenhänge schon: Kommt ein Kunde in einen Laden, möchte er begrüßt und bedient werden. Wird er entgegen seiner Erwartung von dem anwesenden Angestellten ignoriert oder gar beleidigt, verlässt er das Geschäft. Sofern er eine Wahl hat, wird er nie wieder kommen und bei jeder Gelegenheit von seiner schlechten Erfahrung berichten. Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt weiterlesen