(Un)Gerne per Du

Über einen sehr langen Zeitraum hinweg kam in unseren Breitengraden niemand auf die Idee, sein Gegenüber anders als mit „Du“ anzusprechen. Eines Tages dann suchten Fürsten und weitere Personenkreise, die auf dem hohen Ross saßen, mithilfe des Wörtchens „Ihr“ den sozialen Abstand zum gemeinen Volk auszubauen. Dieser Veränderungsprozess stieß (wie alle Vorschläge, Neues auszuprobieren) zunächst auf wenig Begeisterung. Schlussendlich gab das Volk nach.

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Übermäßiger Betätigungsdrang im Frühling unseres Stillstands

„In der Armut ist sie neidisch, im Reichtum wird sie vielleicht zum Snob. Geld ändert nicht die Krankheit, nur die Symptome.”

In dem Roman „Der Winter unseres Missvergnügens“ von John Steinbeck stellt die Hauptfigur Ethan Hawley fest, dass sich ein Charakter in Krisenzeiten nicht ändert. Er offenbart vielmehr unverblümt seine Eigenschaften. Diese Erkenntnis lässt sich mit ein wenig Fantasie auf Marken übertragen. Wollen wir?

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Reparable Schön­heits­feh­ler

Während weltweit viele Schüler einmal wieder das Versagen der Politik beim Klimawandel anmahnten, widmeten sich in Düsseldorf vom 29. März 2019 an manche Erwachsene einem Thema, das unsere Spezies schon weitaus länger beschäftigt. Es hat Bände von Gedichten inspiriert und die Zukunftsaussichten von Schneewittchen bis Marilyn Monroe deutlich beeinflusst: die Schönheit. Reparable Schön­heits­feh­ler weiterlesen

Zukunft braucht Weitblick: Marketing in Zeiten der Automatisierung

„Zalando ersetzt Beschäftigte durch Algorithmen“ hieß es März diesen Jahres in allen großen Tageszeitungen und Nachrichtenportalen, nachdem ein von entlassenen Mitarbeitern entworfenes Plakat mit dem Slogan „Me.Unemployed“ in der Berliner Zentrale der Samwer-Macht aufgetaucht war. Ungefähr eine Millisekunde lang interessierte sich die Welt für 250 Marketingleute und schrie nicht vor Glück, sondern ausnahmsweise vor Schreck. Zukunft braucht Weitblick: Marketing in Zeiten der Automatisierung weiterlesen

Marketing 4.0: Wir sind alle nur Menschen

Vorsicht: Dieser Artikel ist recht lang. Nehmen Sie sich einen Tee oder Kaffee und zehn Minuten Zeit.

Der 86-jährige Philip Kotler ist des Marketings immer noch nicht müde – obwohl Abertausende von Fachleuten seine Ratschläge gleich nach der Uni und kurz vor der ersten entscheidenden PowerPoint-Schlacht im Unternehmen zu vergessen suchen. (Offensichtlich weiß er nichts davon.) Ende 2017 veröffentlichte der ewige Professor (zusammen mit zwei Kollegen) einen weiteren Versuch, darauf aufmerksam zu machen, was Marketing eigentlich kann, wenn man es lässt. Der deutsche Titel lautet „Marketing 4.0: Der Leitfaden für das Marketing der Zukunft“. Marketing 4.0: Wir sind alle nur Menschen weiterlesen

Kontrollierte Entschleunigung und dosierte Achtsamkeit

Die Menschen reden von Slow Food und kochen im Thermomix. Bestellen Bücher über die Entschleunigung des Alltags via Amazon Prime. Besuchen Seminare zum Thema Achtsamkeit und werfen mit Fäkalien um sich, wenn jemand an der Ampel zu langsam in die Pedale tritt. Kontrollierte Entschleunigung und dosierte Achtsamkeit weiterlesen

Zwischen Authentizität und Political Correctness

Wieso verkaufen Burger-Restaurants vegane Versionen ihrer fleischlastigen Ware? Weil sie ohne dieses Angebot Umsatzeinbußen in Kauf nehmen müssten. Und zwar immer dann, wenn die Zielgruppe „Begleiter eines Fleischessers“ zur entsprechend aufgestellten Konkurrenz drängte. Nachvollziehbar, nicht wahr? Weniger verständlich erscheint der Wunsch derer, die tierische Produkte gänzlich ablehnen, etwas zu essen, das dem Geschmack nach so tut als sei es einmal ein Tier gewesen. Zwischen Authentizität und Political Correctness weiterlesen

Fremde Welten

Jeder, der schon mal den Auftritt eines Unternehmens auf einer Messe organisiert hat, weiß: Der Weg zum Erfolg ist mit unangenehmen Stolpersteinen gepflastert. Stundenlange Diskussionen, plötzliche Schweißausbrüche und schmerzliche Blasen gehören einfach dazu. Die Tage vor Ort sind lang, die Atemzüge kurz. Die nervösen Zuckungen hören erst Wochen nach dem großen Ereignis auf. Messen sind eben kein Zuckerschlecken. Weder für Veranstalter noch für Besucher. Fremde Welten weiterlesen

Winzige Wegbegleiter mit großem Potenzial

Erinnern Sie sich noch an den vergangenen Winter? Oder haben Sie jegliche Gedanken an ihn verdrängt? Dieses Klammern. Verrückt war das. Manch einer kam sich regelrecht verfolgt vor, wie Michael Douglas in „Eine verhängnisvolle Affäre“. Und unter uns, wer kann schon sagen, ob nicht hier und da ein Kaninchen geopfert wurde? Der Winter war jedenfalls lang, kalt und bescherte uns reichlich hartnäckige Erkältungen. Winzige Wegbegleiter mit großem Potenzial weiterlesen

Konstruktive Wortgefechte gibt es woanders

Studentischer Mitarbeiter, Junior Online Marketing Manager, Spezialist Programmkommunikation, Brand Manager, Market Analyst, CRM Spezialist, Referent des Konzernbetriebsrates… Man könnte noch lange so weiter machen, wollte man all die Marketing-Rollen aufzählen, die es in deutschen Unternehmen gibt. Alleine über die Jobbörse „Stepstone“ werden derzeit mehr als zweitausend passende Kandidaten gesucht. Wesentlich mehr Marketing-Menschen sitzen bereits fest in ihrem ergonomischen Drehstuhl. Konstruktive Wortgefechte gibt es woanders weiterlesen