Natur auf dem Laufsteg

Wie definiert man eigentlich den Begriff „normal“ im Zusammenhang mit einem Apfel? Klingt wie eine Fangfrage? Oder die Auswirkung von übermäßigem Apfelkonsum? Es ist vielmehr eine Anregung darüber nachzudenken, ob die Menschheit es schafft zu überleben. Denn der Apfel spielt dabei eine ernstzunehmende Nebenrolle.

„Normal“ heißt im Falle eines Apfels, dass er so beschaffen ist, wie ihn sich die Allgemeinheit vorstellt. Natur auf dem Laufsteg weiterlesen

Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt

Vor vielen Jahren, als der Begriff „Branding“ häufig noch mit Vieh oder zwielichtigen Gestalten jenseits des Gesetzes in Verbindung gebracht wurde, kannte man die Zusammenhänge schon: Kommt ein Kunde in einen Laden, möchte er begrüßt und bedient werden. Wird er entgegen seiner Erwartung von dem anwesenden Angestellten ignoriert oder gar beleidigt, verlässt er das Geschäft. Sofern er eine Wahl hat, wird er nie wieder kommen und bei jeder Gelegenheit von seiner schlechten Erfahrung berichten. Mitarbeiter machen Marken, wenn man sie lässt weiterlesen

Was kostet die Welt?

Zulieferer leiden unter Preisdruck. Preisbewusste Verbraucher machen Kühe unglücklich. Kampfpreise lösen Massenhysterie aus. Bürger fordern Preisbindung für Vollkornbrot. Preiserhöhungen lassen Züge entgleisen. Rekordpreis für Benzin treibt Autofahrer in den Wahnsinn. Pechvogel überdreht Preisschraube. Günstiger Preis wichtiger als Sicherheit. Preiskomplexität in der Telekommunikationsbranche beschleunigt Wachstum von Stammtisch-Lokalen. Was kostet die Welt? weiterlesen

Mit wem du dich umgibst, so wirst du (wahrgenommen)

Es war einmal ein Mädchen namens Kath. Die Kleine liebte es Hosen zu tragen, als alle anderen noch am, für sie von der Gesellschaft vorgesehenen, Rockzipfel hingen. Sie lebte ein langes Leben und schuf eine Legende. Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen, „That public creature is something I invented. It’s not me. Not at all.“ Ihr Stern strahlte in der goldenen Hollywood-Ära genauso hell wie in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Und auch heute noch ist „Katharine Hepburn“ eine bekannte und geliebte Marke. Mit wem du dich umgibst, so wirst du (wahrgenommen) weiterlesen

Die erste ernsthafte Unterhaltung

Liebe auf den ersten Blick ist ein wunderbares Gefühl. Ein Wimpernschlag und die Welt steht Kopf. Grenzenlosigkeit, Überschwang und Leichtsinn fließen zeitgleich durch die Venen. Kein Wunder, dass das Herz viel schneller schlägt. Dann, häufig unmerkbar, wie eine Schlingpflanze, die in die Ritzen des glücklichen Schwebezustandes klettert, streut der Alltag eine grimmige Saat: den Zweifel. Der Argwohn, ein Dieb, der jegliche Vernunft zu rauben vermag, schleicht nicht immer. Manchmal drängt er sich schon bei der allerersten Unterhaltung auf. Die erste ernsthafte Unterhaltung weiterlesen

Alterungsprozesse

Produkte sind nicht für die Ewigkeit gedacht. Verbrauchsgüter sind per Definition flüchtiger Natur und Gebrauchsgüter sollen den Kunden auch nur eine Weile lang begleiten. Eine Reihe unterschiedlicher Faktoren bestimmt wie lange die Freude an einem Gebrauchsgut währt. Diese Faktoren können natürlicher Art sein, wie menschliches Versagen im Umgang mit dem Erworbenen, häufige Regenfälle oder Elefantenherden. Sie kommen aber auch ganz und gar unnatürlich daher. Alterungsprozesse weiterlesen

Glückseligkeit auf Zeit

Massen von Menschen drängen in die Stadt, obwohl niemand zum Flashmob aufgerufen hat. Der größte Geizkragen von London wird über Nacht zum Gutmensch. Ein bärtiger Mann zieht seine rote Uniform an, spannt eine Herde Rentiere zum weltweiten Arbeitseinsatz ein und niemand ruft den Tierschutz. Überall flackern Lichter und der Klimawandel: nur ein Echo aus einer anderen Welt. Fröhliche Gesichter versammeln sich rund um einen stacheligen Baum. Sie singen, packen Geschenke aus, lachen. Fernab, in einem kalten Zimmer, ertrinkt jemand in dunkler Einsamkeit. Glückseligkeit auf Zeit weiterlesen

Geschichte kann man nicht kaufen, einen Apfel schon

Die neue schwarze Jacke hängt stumm über der Stuhllehne. Sie sieht nicht nur toll aus, sie verleiht dem Träger die Aura eines Pop-Stars, ein wenig verrucht, unbedingt „independent“. Zeit endlich das Preisschild loszuwerden. Es erinnert einen sowieso nur daran, dass echte Werte nicht in Zahlen gemessen werden können. Nur ein kleiner Schnitt, das Schild gleitet den Ärmel entlang auf den Tisch, da fängt die Jacke plötzlich an zu sprechen. Die Botschaft, die sie dringend, aber nicht aufdringlich, durch einen Aufdruck vermitteln möchte: „History is made and never bought.“ Geschichte kann man nicht kaufen, einen Apfel schon weiterlesen

Freundlichkeit ist geil. Habgier ist für Blöde.

Für den englischen Begriff „Random Acts of Kindness“ fällt einem spontan keine gelungene Übersetzung ein.  Das macht stutzig, bietet die deutsche Sprache doch wesentlich mehr Ausdrucksmöglichkeiten, als die zulässigen einhundertvierzig Zeichen einer Twittermeldung ahnen lassen. Vielleicht ist es die Kombination, die Schwierigkeiten bereitet? Sind wir hierzulande nicht fähig, einfach so, ohne einen Hintergedanken, freundlich zu sein? Möglicherweise verzichten wir auf esoterischen Firlefanz und brauchen keinen feststehenden Begriff für eine Selbstverständlichkeit? Und was hat das Ganze mit Marketing zu tun? Freundlichkeit ist geil. Habgier ist für Blöde. weiterlesen

Die bunte Welt der bedeutenden Kleinigkeiten

Wer auch immer Abkürzungen erfunden hat verdient Schläge mit einem Soft Gummi-Hammer. Hätte es dieses Sprachmonster nicht gegeben, wäre das KMU schlicht ein kleines oder mittleres Unernehmen und die Welt ein friedlicher Ort. (Sie ahnen ja nicht welche Zusammenhänge man im Universum entdecken kann, aber darum geht es in diesem Beitrag nicht.)

Mutter EU und Vater Staat mögen sie besonders gerne. Ihr Dasein wird finanziell gefördert. Die bunte Welt der bedeutenden Kleinigkeiten weiterlesen