Wenn Menschen das Menschsein wiederentdecken

Mit wachen Sinnen. Fähig, sich in andere hineinzuversetzen. Voller Zuversicht. Gegen jegliche Erschütterungen gefeit. Andere geschickt auf die eigene Seite ziehend. Verlässlich. Günstige Fügungen des Schicksals willkommen heißend. So begegnen ambitionierte Fachkräfte den Herausforderungen unserer Zeit. Bei Nachholbedarf empfiehlt der Harvard Business Review wärmstens seine Buchreihe zum Thema: Wie wir es schaffen, uns in unserer Arbeitsumgebung menschlich zu verhalten.

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Alle Jahre wieder

Zahlreiche US-Amerikaner:innen kümmert Machtmissbrauch recht wenig, solange er keine sichtbaren Auswirkungen auf ihr Leben hat. Deshalb bekommen sie schon sehr bald den Präsidenten, den sie nicht verhindern wollen. Die Chancen darauf, dass sich die EU und die britische Regierung auf ein Handelsabkommen einigen, sinken schneller als ein Sconekrümmel in der Teetasse.

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Nicht angestellt, nicht skalierbar, nicht fassbar

Ob der menschlichen Notwendigkeit, Artgenoss*innen in Schubladen zu stecken, gehöre ich verschiedenen Gruppierungen an. Manche Kästchen versammeln viele, die sich mit mir ein Merkmal teilen. Andere erinnern an ein Programmkino, das kurz vor Mitternacht kasachische Filme zeigt. Die Zuordnung erfolgte teils schon bei der Geburt. Frau, blauäugig, Äpfel liebend. Für weitere Schubfächer habe ich mir im Laufe der Zeit eine Eintrittskarte besorgt. Frankfurterin, Fahrradhelmträgerin, Freelancerin

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Übermäßiger Betätigungsdrang im Frühling unseres Stillstands

„In der Armut ist sie neidisch, im Reichtum wird sie vielleicht zum Snob. Geld ändert nicht die Krankheit, nur die Symptome.”

In dem Roman „Der Winter unseres Missvergnügens“ von John Steinbeck stellt die Hauptfigur Ethan Hawley fest, dass sich ein Charakter in Krisenzeiten nicht ändert. Er offenbart vielmehr unverblümt seine Eigenschaften. Diese Erkenntnis lässt sich mit ein wenig Fantasie auf Marken übertragen. Wollen wir?

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Der Markt hat keine Lust, irgendetwas zu regeln

Bei einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

Das heutige Angebot ist groß und unübersichtlich. Die Nachfrageseite zeigt sich überwältigt, weshalb die Anzahl vermeintlicher Orientierungszeichen unaufhörlich wächst. Schon seit Jahrzehnten sortieren Stiftung Warentest und Öko-Test Produkte in gute und schlechte ein. Siegel, die sich allerlei Kriterien bedienen, werden vom Staat, von Interessengemeinschaften oder Unternehmen selbst vergeben. Engel, Frösche und Hasen zwinkern uns von Verpackungen aus zu. Doch einen echten Durchblick vermögen sie leider nicht zu schaffen.

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Eine Geschichte von zwei Re­vo­lu­ti­onen

It was the best of times, it was the worst of times,
it was the age of wisdom, it was the age of foolishness,
it was the epoch of belief, it was the epoch of incredulity,
it was the season of Light, it was the season of Darkness,
it was the spring of hope, it was the winter of despair,
we had everything before us, we had nothing before us,
we were all going direct to Heaven, we were all going direct the other way. Eine Geschichte von zwei Re­vo­lu­ti­onen weiterlesen

Somewhere over the rainbow

…Way up high
There’s a land that I heard of once in a lullaby…

Ob die Regenbogenfahne ihren Ursprung in Judy Garlands Song aus dem Film „Zauberer von Oz“ hat? Kann niemand mit Sicherheit sagen. Fakt ist, dass sie zu einer Zeit, in der LGBTIQ-Menschen (Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle, Queere) sich irgendwohin wünschten, wo man sie nicht dafür verurteilen würde, sie selbst zu sein, zu einem internationalen Symbol aufstieg. (1978 umfasste dieses Symbol nur Lesben und Schwule. Erst allmählich fand die faszinierende Komplexität des Universums Platz in der öffentlichen Debatte.) Somewhere over the rainbow weiterlesen

Kulturelle Vielfalt in Flaschen und Dosen

Japan gilt als das Land der aufgehenden Sonne und der stets warmen Toilettenbrille. Es ist die Heimat von Hello Kitty, die sich an jeder erwähnenswerten Sehenswürdigkeit gewieft ins Gepäck schleicht: Einen Magneten mit Hello Kitty im Kimono braucht schließlich jeder, genauso wie einen glitzernden Kugelschreiber, in dem Hello Kitty bis an unser aller Lebensende auf einem Boot hin und her paddelt. Doch so faszinierend dieses Wesen für Marketer sein mag – noch weitaus beeindruckender erscheinen dem neugierigen Reisenden Nippons Verkaufsautomaten. Kulturelle Vielfalt in Flaschen und Dosen weiterlesen

Ausflug: freelancers & friends

An einem frostigen Montag im Dezember 2012 änderte sich mein Tagesablauf fundamental. Zwölf ereignisreiche Jahre lang bewegte ich mich tagaus, tagein inmitten einer durchorganisierten Mannschaft von Angestellten. In jenem Winter aber verließ ich den Riesentanker samt all seinen Konventionen und sprang in ein unergründliches Meer der Möglichkeiten. Ausflug: freelancers & friends weiterlesen

Reparable Schön­heits­feh­ler

Während weltweit viele Schüler einmal wieder das Versagen der Politik beim Klimawandel anmahnten, widmeten sich in Düsseldorf vom 29. März 2019 an manche Erwachsene einem Thema, das unsere Spezies schon weitaus länger beschäftigt. Es hat Bände von Gedichten inspiriert und die Zukunftsaussichten von Schneewittchen bis Marilyn Monroe deutlich beeinflusst: die Schönheit. Reparable Schön­heits­feh­ler weiterlesen